Was ist radikale Hoffnung?

In der Klimakrise rufen die Kirchen zu Zuversicht und Hoffnung auf, die doch häufig nur Vertröstungen sind. Stattdessen braucht es eine andere, radikale Hoffnung, erklärt Peter Aschoff in seinem Gastbeitrag für die Kolumne „Tipping Point“ im Online-Magazin „Die Eule“.

23. Oktober 2023 | Peter Aschoff | #was-mich-bewegt #neu

Hoffnung. Wann immer von der Rolle und vom Beitrag der Christen und Kirchen in den Krisen der Gegenwart die Rede ist, fällt dieser Begriff. Wir mögen weniger werden und unser Einfluss mag schwinden, aber die Hoffnung ist und bleibt doch unser Alleinstellungsmerkmal, oder?

Mir geht das oft viel zu schnell. Es fühlt sich an wie die Beerdigung eines viel zu früh verstorbenen Menschen vor einiger Zeit, bei der ich kaum Zeit hatte, meiner Trauer nachzugehen, weil schon in der Begrüßung so ausgiebig von der Auferstehung die Rede war. Ich war in dem Moment noch nicht so weit, über Hoffnung nachzudenken.

Aber die Frage ist nicht allein, ob das alles zu schnell geht, ob die Rede von der Hoffnung zu früh einsetzt, sondern auch, welche Hoffnung wir eigentlich verbreiten und was wir damit bezwecken. Die eindringlichen Appelle von Klimaaktivist:innen werden – auch von Kirchenmenschen – immer wieder als Panik, Pessimismus, resignative Apokalyptik und gelegentlich auch morbide Lust am Untergang qualifiziert. Dass der Einsatz etwa der „Letzten Generation“ vom unerschütterlichen Optimismus zeugt, doch noch etwas zum Guten drehen zu können, fällt gern mal unter den Tisch. Vor dieser dunklen Folie drohender Verzweiflung soll dann das Licht der christlichen Hoffnung erstrahlen. Die Aussagen dazu nehmen freilich oft den Charakter von Beschwörungen an …

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